Schmalz & Stuhlmann gehen in ihrer Arbeit von ihren Körperumrissen und ihrem Körpervolumen aus. Imaginativ werden diese Ausgangsformen zu Schnittmustern abgeändert, erweitert, verkleinert, aufgelöst, zerstört oder neu abstrakt zusammengefügt. Als Zeitdokumente entstehen in sich bewegte, fliegende, pulsierende und sich drehende Objekte und Skizzen.
Das Reisen mit ihren Objekten ist für Schmalz . Stuhlmann zentral.
Die Objekte werden wie eine Familie in Koffern mitgetragen, führen ihr Eigenleben und werden von Aktion zu Aktion neuberührt.
Von Ende Mai bis Ende November sind Schmalz . Stuhlmann in Stralsund, Rügen, Kiel, Gottmadingen, Salzburg, Leipzig und Basel mit ihren aufblasbaren, fliegenden Objekten unterwegs. Nichtöffentliche Raumgriffe am Strand, im Wasser, in Häusern, auf Straßen zeichnen ein Aktionsschnittmuster, d.h. ein Aktionsereignis führt ins nächste über.
Die Verflüchtigung, der Verfall, die Installation auf Zeit, das Eigenleben der Objekte ist dabei bewusstes Konzept und wird mit Video festgehalten.
Gleichzeitig entwickeln Schmalz . Stuhlmann mit den Latex und Plastikobjekten öffentliche Rauminstallationen, die das Umfeld für Aktionen bilden.
Entweichende Luft, Latex und Plastikhäute, kleine Gebläse, Bunsenbrenner und Brandspuren, fliegende Latex- und Plastikkörperteile mutieren zu Klanginstrumenten.
Kompositorisch und improvisativ verbinden sich die Klangkörper mit Stimme und Bewegung.
Grüneck Mai 2006