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Gneissl, Alexandra |
geboren 1970 in Heilbronn /Neckar, lebt und arbeitet in Kiel |
hinter der kulisse - behind the scenes
Dauer: 1,5 Stunden
Ort: im Garten des Pächterhauses von Salzau
Performance während der Festivalwoche
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Fotos: Yingmei Duan, Anja Pögel |
Ich stehe auf einer an die Rückfront des Gebäudes gelehnten Leiter und betrachte die Welt durch ein rundes Fenster - meine Hände
verschränkt –
Die Anwesenden erleben die Farce der Situation:
zuerst konfrontiert mit einem Medaillon oder tondoähnlichen menschlichen Bild,
können sie die Szenerie betrachten.
Begibt man sich auf dem Weg die Rückfront zu erkunden, zeigt sich ein anderes Bild. Die Brüchigkeit, den Zerfall der Zeit aufweisende Szenerie und die Enttarnung des Bildes durch die Machart werden offengelegt.
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geist der zeit
Dauer: 3 Stunden
Performance während der Festivalwoche
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Photos:
Till Steinbrenner, Alexandra Gneissl
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Durch extreme Verlangsamung versucht die Gruppe eine Rückbesinnung
in eine längst vergangene Zeit. Der Ort, Park und Herrenhaus von Salzau geben die Geschichte vor.
Die Performance trägt den Inhalt und die Erzählung dieser Historie.
Konzeption:
Alexandra Gneissl
Performance:
Anais Kindermann
Michael Gülzow
Michael Schäfer
Katrin Dolzer
Jessica Winter
Andreas Pfeiffer
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black rain
Dauer: 11 Minuten
Datum: 20.10.2005
Ort: Fraktale IV, Palast der Republik, Berlin
Performance
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Video: Ingrid Lucia Ernst |
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"black rain" ist die zweite Variante aus der Reihe der "shower performances".
Ich stehe in einem großen weißen Raum, trage ein weißes Kleid, weiße Schuhe.
11 Liter schwarzer dicker Ölfarbe werden nun langsam über meinen Körper fließen.
Ein größerer Teil der Farbe legt sich auf mein Gesicht und den gesamten Kopf.
Das Bild des Todes in der abendländischen Kunst tritt in Erscheinung.
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base
Dauer: 14 Minuten
Datum: September 2005
Ort: Kommunistisches Theater /Krakau /Polen
Material: Militärstiefel, Holzuntergrund
Performance
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Foto: Wladislaw Kazmierczak |
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Ich stehe im Basement einer ehemaligen Elekronikfachschule, welche heute
in Krakau als kommunistischen Theater dient, auf einer vorgefundenen Konstruktion
aus Holz, unter meinen Füßen Spannplatten mit darunter liegendem Hohlraum.
Über meinem Kopf, an der Decke befestigt, hängt eine schwach scheinende Taschenlampe.
Der restliche Raum liegt im Dunkel.
Ich trage Militärstiefel. Langsam beginne ich zu maschieren. Der Holzfußboden und
der Hohlraum funktionieren als Klangkörper, mein Marsch hallt durch das Gebäude.
Durch die zunehmende Vehemenz meiner Schritte werden bis ins darüberliegende Stockwerk
akkustisch Assoziationen heranrollender Bagger oder Panzer geweckt. Der Raum wird zum beängstigenden Feld,
bedrohlich, erdrückend. Ich spüre die Gewaltigkeit meiner Schritte im ganzen Körper.
Doch meine Schritte ändern sich, werden leiser, leichte Tanz- und Steppschritte geben Erleichterung.
Gegen Ende der Performance schwillt das Donnern noch einmal an. Dann ist es vorbei, ich knipse die Taschenlampe aus.
Ich entwickelte die Performance einen Tag nach meinem ersten Besuch im nahegelegenen Konzentrationslager Auschwitz.
In Worten nicht faßbar, half die Performance meinem Gefühl von Ohnmacht,
Scham und Hilflosigkeit Ausdruck zu geben, meiner stummen Überwältigung eine expressive Äußerung entgegenzusetzen.
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Schwarze Reihe
Performance 01 /Corsage
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Fotos : Patrick Gaden |
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Frauen trugen bis ins 19.Jhd. Corsagen - zum eigenen und fremden
Gefallen und als sexuelle Stimulanz -
Es wird auch gesagt , sie wurden so gehörig gehalten. In jedem Fall sind aktive körperliche Arbeit und fundiertes Denken nur mit höchster Anstrengung zu leisten, wenn das Blut vom Kopf in den Unterleib und Genitalbereich gedrückt wird und wenig Luft zum Atmen bleibt.
Heute wird die Corsage als Objekt des Fetisch verehrt oder verachtet. Sie dient der starken Erotisierung , kann der Trägerin oder demTräger aber auch die Ohnmacht bringen.
Ich war neugierig auf das Spiel um Macht und Ohnmacht. Die oft unvorein-genommen, bei einer Performance nur Betrachtende, werden von mir zum »Anbändeln« verführt.
Entgrenzende Momente und Irritation sind das Resultat. Die Corsagen-performance wird an unterschiedlichen Orten ohne oder mit Ankündigung vollführt.
Die Arbeit kann angemietet werden. |
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golden shower
Dauer: 13 Minuten
Datum: 25.11.2004
Ort: Kunsthalle zu Kiel
Performance zur Kunsthochschulwerdung der Muthesius-Schule
Assistenz: Trevor A. Austin, Urs Zeidler
Performance
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Fotos: Jozef Kubica |
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Unter der Decke ist ein schwarzer Kanister mit daran fixierter
Duschvorrichtung installiert. Ich öffne das Ventil.
Der Goldfluß beginnt. 7.5 Liter von goldener Ölfarbe werden sich nun langsam über mich ergießen.
Meine Vergoldung geht von statten. Das Gold fließt über geschlossene Augen, Mund und Ohren.
Die Performance zeigte die Ambivalenz im Prozeß um das Erreichen einer
höheren Instanz oder Status.
Die Möglichkeit der Gefährdung meines Sehsinnes oder die subtil drohende Erstickungsgefahr durch zunehmenden Verschluß der Hautporen
läßt neben der hohen ästhetischen Qualität auch leidvolle Momente dieser Arbeit erkennen.
Momente des Eindruckes, die sich tief ins Gedächnis einschreiben können.
Im alten Rom wurden die Feinde des Reiches in all Ihrem Golde zu Tode gebracht.
Die Arbeit ist Dr. Andreas von Randow gewidmet.
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ich will
Dauer: 83 Minuten
Datum: März 2004
Ort: Hochzeitskapelle an der B84 bei Preetz
Material: 3-stöckige Hochzeitstorte
Assistenz: Trevor A.Austin
Performance
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Kamera: Patrick Gaden |
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Ich sitze in der Kapelle und esse meine Torte, nach ca 80 Minuten wird
mir schlecht, ich esse noch ein bißchen weiter, dann stehe ich auf.
Einmal heiraten in Weiß, sich diesen Traum erfüllen, einen Tag lang
glücklich sein, am besten jedoch ein Leben lang.
Fragwürdig traditionell überliefert.
Bulimie und Schlankheitswahn, die Entsprechung von Bildern und der
brüchige Glaube in unserer heutigen Zeit sind die Dinge, die
anzusprechen mir wichtig waren.
Während der Performance umspielte mich das bunte Licht, welches vom
gegenüberliegenden Kirchenfenster auf mich viel.
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Seid Ihr Gute oder Böse?
Datum: Juni 2004
Gruppenperformance
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23 Personen marschieren während der » Kieler Woche « mehrere Stunden als
massiver und unzertrennbarer Block an der Kiellinie entlang.
Dies löst bei einem Teil umstehenden Besucher Freude, bei einem anderen
Ärger und Irritation aus. Zwischen Neugierde, geselliger Einstimmung
in den Marsch und Rhythmus der Truppe,
fröhlichen Nachrufen, aber auch verhaltener Distanz, Unverständnis und
aufkommender Agression wurde die ganze Bandbreite an „Guten und Bösen“
Gefühlen offenbar.
Danke an 22 sehr »wache Mitläufer«
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Education:
1989 Examination in Heilbronn
1989-1999 Painting in Berlin
2000-2005 Study at Muthesius-Kunsthochschule /Kiel ; Germany
July 2005 Diploma in New Media and Performance-Art
Selected Performances /Group Performances:
2003
»in 64 minutes time«, Muthesius Art University, Kiel
»mission impossible«, HBK Braunschweig / class of Marina Abramovic
»wheelchair«, castle of Salzau
»artist is present«, city galery of Kiel
2004
»einearthochzeit« – Performance with two people
»fleeting« – Performance with two people
»I do«, wedding chapel, Preetz
»crying« – Group Performance in the park
»the black series« – change Identity, duration :1 year
»KW-Performance« - Group Performance with 23 people,conception and realization
»Sysiphos« – Performance with two people
»golden shower«, Art Museum Kiel
2005
Organizer and Curator of the First Performance Festival
Salzau / Germany with about 40 artist
www.performance-festival.de
»behind the scenes«, Festival Performance, site specific
»spirit of time / between 1795-2005« – Festival Group Performance with costumes and 7 people, conceptiom and realization
»base«, Performance Festival »castle of imagination« in Krakau/ Poland, site responsive
»gut & günstig«, Performance in a former chicken cup, German and Danish group exhibition
»black rain«, Performance at Fraktale IV, Berlin, Palast der Republik
2006
Organizer and Curator of the Second Performance Festival Salzau /Germany from the 8th – 15 th June
SPRINGTIDES
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