„Kunst & Streben“, der Name klingt halb ironisch, halb ernsthaft und doch auch irgendwie nach moralisch-ethischem Anspruch.
Dies ist nicht ohne Absicht, denn die Kunstgruppe provoziert und reagiert in ihren Installationen
und Performances unmittelbar auf gesellschaftliche Unzumutbarkeiten.
In ihren Arbeiten nimmt die Gruppe situativ Bezug auf vorhandene Räumlich-keiten und Inhalte.
Um die Ausgrenzung bestimmter Bevölkerungsgruppen sowie die Beschneidung ihrer Grundrechte im öffentlichen Raum
zu verdeutlichen mietete Kunst & Streben 1997 aus Anlass des Wettbewerbs „Verbotene Städte“ mehrere Dutzend Wachleute.
Diese patrouillierten im geschlossenen Block auf einer Kieler Shopping Mall (Sophienhof) und sorgten unter den ahnungslosen Besuchern für Aufregung.
Kunst & Streben plant für die Performance-Woche auf Salzau eine Live-OP. Eigens hierfür engagiertes plastisch-chirurgisches Fachpersonal operiert ein für den Verzehr
bestimmtes handelsübliches Hähnchen. Dabei sind aufkommende Assoziationen zwischen Haute Cuisine und ästhetisch-plastischer Chirurgie durchaus gewollt. Wer keinen direkten Blick auf das OP-Feld werfen kann
hat die Möglichkeit das Geschehen auf einer Großbildleinwand zu verfolgen. Überzeugte Vegetarier und Menschen mit schwachen Nerven sollten die Teilnahme an der Performance gut überdenken.
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