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Tresp, Stephan
       

 
Folgenleicht


Auf einer großen Wiese oder Lichtung, mit vielen Bäumen im näheren Umkreis, stehe ich mit einem Bogen in der Mitte. Um mich herum 30 Kisten, in denen sich jeweils bis zu 100 m mit Daunenfedern präparierter Nylonfaden befindet, und an dessen Anfang ein Pfeil befestigt ist. Die Pfeile sind an der Spitze beschwert und abgepolstert. Ohne Schaden anzurichten, können die Pfeile aus Bäumen und Buschwerk wieder entfernt werden.

Der Reihe nach werden die Pfeile in die umliegenden Bäume und Büsche geschossen. Das Ende der luftigleichten Daunenschnur ist an der Kiste verankert. Es bildet sich nach und nach ein Netzwerk. Dieses lässt jeden einzelnen Schuss nachvollziehbar als Spur in der Natur zurück. Die Fäden mit Daunen bewegen sich mit dem Wind, ähnlich den Blättern und Ästen der Bäume. Es dürfte circa 20 Minuten dauern, bis alle Pfeile verschossen sind und die Komplexität der Arbeit sichtbar wird. Es wird ein ästhetisches Raumgefühl vermittelt, welches während der Aktion seinen Höhepunkt erreicht und später als lesbare Spur bestehen bleibt. Der Schuss soll eine kraftvolle, zielgerichtete Bewegung sein, aus der eine Verknüpfung mit der Umgebung resultiert. Der Titel „Folgenleicht“ soll die Aussage meiner Arbeit im Wortspiel untermalen.


 
  andere Arbeiten  
  Hanging Save






Ausgangspunkt dieser Arbeit ist die Leidenschaft zum Klettern im öffentlichen Raum. Die zwei Komponenten Raum und Anzug bilden hier eine Einheit. Alle Flächen im Raum sind mit Kletterhaken bestückt. Der Anzug hat an allen Extremitäten, sowie Schultern insgesamt vierzehn Haken. Der konstruierte Kubus ermöglicht das Klettern ohne Risiko und setzt die Aktion in einen künstlerischen Kontext. Der Kletterer kann sich im kompletten Raum frei bewegen. Die Raumeinteilung oben, unten, rechts und links werden aufgehoben. So kann der Kletterer nahezu schwerelos im Raum „hängen“. Das Klettern wird im Kubus zu einer kontrollierten Beschäftigung und kann unendlich fortgeführt werden. Die Größe stellt die kleinstmögliche Form zum freien Bewegen dar. Die Konstruktion ist als Kompromiss zu verstehen. Um ohne Gefahr und Risiko zu klettern, muss man sich dem Zwang der Einschränkung im Raum hingeben. Der Vergleich zu einem Tier im Käfig liegt nahe. Die Aktion des Kletterers führt nicht mehr zur Fortbewegung, sondern bleibt auf sich selbst gerichtet.


  Vita
  Stephan Tresp
Johannesstraße 38, 24143 Kiel
Telefon: 0431/ 7759495
Mobil: 0172/3488127
tresp-i@gmx.de


*20. Juni 1980 | Arnstadt, Thüringen

Studium

WS 2003/04 Beginn des Studiums der Freien Kunst an der
Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
WS 2003/04 und SS 2004 Basissemester bei Gofredo Winckler und Manfred Hollfrerich.
Ab WS 2004/05 Medienklasse bei Matthias Mayer und Ralf Weißleder.

Ausstellungen

Oktober 2004 Gruppenausstellung „Mein schönstes Urlaubsphoto“ im Foyer der Muthesius Kunsthochschule.
April 2005 Zusammenarbeit mit Allison Knowles auf dem Performance Festival in Salzau.
Juli 2005 Barkomplex (Rollbar, Wackelbar und Cocktailbar) bei Einblick Ausblick in der Muthesius Kunsthochschule.
24. März bis 5. April 2006 Prima Kunst Container „Hanging Save“.
Seit dem 29. April 2006 „0:6 Bar“ Gruppenausstellung „Abseits 06“ im Foyer der Kunsthalle zu Kiel.